Gebunden 13 x 21 cm, 119 Seiten - FFO Buch & Musik-Club,
1990, keine ISBN
Vom Buchrücken:
Hausapotheken sind wieder in Mode. Den Heilkräutern wird wieder vertraut.
Aber auch die aufgeschlossensten Kräuterheiler kennen sie nicht: die
geradezu alchimistische Hausapotheke der seligen Urgroßmutter. Da wird
die Geheimkraft von Wegrandpflanzen enthüllt, da entsteht aus Mischungen
von Sud und Saft eine Naturmedizin mit geheimnisvoller Wirkung. Der Herausgeber
dieses Buches hat in langen Forschungen, zusammen mit Ärzten und Wissenschaftlern,
die uralten Rezepte geprüft. Das Ergebnis war verblüffend: Was früher
half, hilft meistens auch heute noch.
Eigene persönliche Lesemeinung:
Von außen sieht das Buch ganz hübsch aus, innen ist allerdings
Papier wie Löschpapier mit gelegendlichen Zeichnungen, schlecht gemachten
Kopien der alten Meister. Wenn man die Originalzeichnungen kennt, ärgert
man sich über jedes Bild in diesem Buch. Da das Buch älter ist und
die Seiten rauh und dick, verströmt es einen Geruch nach alten Büchern
und für seine 16 Jahre die es jetzt auf dem Buckel hat, ist es schon
ganz schön vergilbt, was schlichtweg an der mangelnden Papierqualität
liegt.
Das Buch beginnt mit Werbereden des Clubs, auch im Buch selber findet man
immer wieder Werbeeinbindungen, was mir persönlich das Lesen der Anmerkungen
des Herausgebers zu den einzelnen Rezepten unglaublich erschwert, zumal seine
Anmerkungen auch nicht die wirklich guten Rezepte enthalten. Alte bekannte
Rezepte wie zum Beispiel der Schwedenbitter
findet man hier unter dem Namen "Universaltropfen", statt mit Mengenangaben
in Gramm, mit Teelöffelangaben wieder, was die angeblichen "Universaltropfen"
zu einer sehr teuren Angelegenheit werden läßt, denn 1/2 Teel.
Safran wie angegeben wird ganz schön teuer und man braucht auch nicht
so viel. Das Buch ist ein Sammelsurium alt bekannter, teilweise wirklich wirksamer
Rezepte unter anderen Namen, leider ohne Hinweis darauf woher es ist, was
mich persönlich sehr ärgert. Auch etwas merkwürdig finde ich,
daß beim eigentlichen Buchteil steht:
Körper-Leiden und ihre Kurierung
nebst mehreren Special-Rezepten ins Alphabet gegeben durch Anna Maria Bernau
Es enthält Anmerkungen von Lutz Bernau, aber scheinbar
hat er das Buch nicht geschrieben, sondern nur kommentiert. Das passt für
mich in das Gesamtbild daß ich mir gemacht habe fremde Rezepte so darzustellen,
als basieren sie auf dem Wissen seiner Urgroßmutter.
Zu Warzen schreibt der Herausgeber seine Meinung:
Warzen sind auch für die moderne Medizin noch zielich rätselhafte Gebilde. [...]
Die Schulmedizin ist bei Warzen ziemlich ratlos. Manche Ärzte sagen: wegoperieren oder wegätzen. Mit Trichloressig, Salpetersäure oder Höllensteinstift. Aber dann kommen sie meistens wieder. Außerdem besteht die Gefahr, daß unschöne Narben bleiben. [...]
Fakt ist, daß es sich bei Warzen um ein ansteckendes
Virus (Humanes Papilloma-Virus) handelt, von dem man derzeit 80 Unterarten
kennt. Von "rätselhaft" kann also keine Rede sein und war auch
schon 1990 bekannt. Da Viren die Eigenschaft haben von der Körpereigenen
Abwehrkraft bekämpft werden zu können, ist also auch nichts rätselhaftes
daran, wenn das Besprechen von Warzen bei einigen Leuten Hilfe bringt, während
es bei anderen Leuten nicht hilft.
Das Buch diente mir trotzdem als Informationsquelle bei den Kräuterseiten,
weil ich über die hier angegebenen Rezepte die Originale gefunden habe.
Wenn man das Buch irgendwo für wenige Euro findet, ist es wirklich interessant.
Neu kaufen würde ich es persönlich nicht.
Zu den Kräuterbüchern
© L. B. Schwab www.kaesekessel.de